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Arbeiten an der Strecke Dombühl-Nördlingen

Wie aus der überörtlichen Presse zu lesen war, kommen die Arbeiten an der Strecke Dombühl – Nördlingen ganz gut voran. Siehe BR Artikel vom 02.04.2020. Die Mittelfränkische Eisenbahnbetriebsgesellschaft teilte mit das in naher Zukunft zumindest auf dem Abschnitt Nördlingen – Wilburgstetten wieder regelmäßig Güterverkehr stattfinden soll.
Wenige Tage nach Bekanntgabe warnte die Mittelfränkische Eisenbahnbetriebsgesellschaft (MEBG) per Pressemitteilung davor die Bevölkerung zukünftig die Gleise zu betreten. Nach eigene Angaben kommt es wohl immer wieder vor das Spaziergänger*innen auf den Schienen unterwegs sind.

Instandsetzungsarbeiten an der Strecke angelaufen

Seit Mitte Februar 2020 wird die Bahnstrecke Dombühl-Nördlingen instand gesetzt. Mit einer großen Gleisstopfmaschine wurde sich von Nördlingen nach Wilburgstetten voran gearbeitet. Diese hat die Gleislage korrigiert und den Schotter im Oberbau unter den Bahnschwellen verdichtet. Damit kommt man den regelmäßigen Güterverkehr ein Stück näher. 2018 wurde die Strecke letztmals für den Güterverkehr genutzt. Bericht auf der Seite des bayerischen Rundfunks BR vom 01.04.2020. Auch in der Süddeutschen Zeitung SZ gab es einen Artikel.

Man muss bedenken, dass sich Mitte Februar, in Bayern und natürlich auch Westmittelfranken im Kommunalwahlkampf befand. Die meisten Bürgermeister auch entlang der Strecke wollten sich selbstverständlich als große Unterstützer zu erkennen geben.

Bund könnte eventuelle Strecke Dombühl – Nördlingen nun doch fördern

Glaubt man den Zeitungsberichten der letzten Tage, dann könnte der BUND nun doch die Instandhaltung der Strecke Dombühl-Nördlingen finanziell unterstützen. Die Bundesförderung nach GVFG könnte die notwendige Gleisertüchtigung um bis zu 90 Prozent unterstützen.

Angesichts des unmittelbar bevorstehenden Kommunalwahltermins am 15.März, muss man vorsichtig sein, ob die bekannt gegebenden Erfolgsmeldungen aus Berlin sich später nicht doch als ein geschicktes Wahlkampf-Manöver der CSU entpuppen. Dr. Christoph Hammer Oberbürgermeister in Dinkelsbühl tritt am 15.März wieder an und hat anders als 2014 zwei Gegenkandidaten. Auch der aus Dinkelsbühl stammende, Landrat des Landkreis Ansbach Dr. Jürgen Ludwig will wieder Landrat werden, auch er hat wieder Gegenkandidat*innen und gibt sich gerne als großer Befürworter der Bahnreaktivierung.

Der Bayerischen Rundfunk berichtet dazu am 30.1.20 „Bahnreaktivierung: Erfolg in Westmittelfranken“. Auch die Südwestpresse Ausgabe Crailsheim hat dazu berichtet.

Weiteres positives Signal für Bahnreaktivierung

Die Pressemitteilung  des bayerischen Innenminister Joachim Herrmann vom 10.08.2017, demjenigen Minister der für den Schienenpersonennahverkehr in Bayern zuständig ist, lässt hoffen, dass die derzeit noch offenen Fragen bald gelöst werden. Herrmann schreibt:

„Nach jahrelanger Diskussion einen großen Schritt vorangekommen“ ist man nach den Angaben von Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann bei einem Gespräch über die Reaktivierung der Bahnstrecken Dombühl – Dinkelsbühl und Gunzenhausen – Wassertrüdingen für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Zwar seien noch etliche Fragen offen, jedoch zeichnen sich gute Chancen ab, dass ab der ersten Hälfte des nächsten Jahrzehnts ein stündliches SPNV-Angebot auf beiden Strecken realisiert werden kann. Herrmann:  „Wir haben Interessenten für beide Strecken und klare Aussagen, was wir jetzt weiter prüfen müssen und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen zu finanzieren.“
Wir als Befürworter der Reaktivierung des Personenverkehr auf der Strecke Dombühl – Nördlingen freuen uns auf dieses erneut positive Signal, fordern jedoch gleichzeitig, nun doch mit der endgültigen Entscheidung nicht länger zu warten.

Mitglieder des ÖPNV Ausschuss kontaktiert

Im Vorfeld der Sitzung des ÖPNV-Ausschusses des Kreistages Ansbach am 25.04.2016, hat die  Initiative Reaktivierung Jetzt die Mitglieder des Ausschusses per E-Mail kontaktiert. In der Sitzung vom 25.04.2016 stand u.a. ein Buskonzept auf der Tagesordnung. Unser Anliegen war es, die nötige Stärkung der West-Ost-Verbindungen hinzuweisen.

Nachdem in einer der vorherigen Sitzungen des ÖPNV-Ausschusses  intensiv über die Ausgestaltung des Buskonzeptes für die Bahnstation Dombühl und dem Anschluss in Nord-Süd Richtung diskutiert wurde, wollten wir auf den Wunsch der Schnelldorfer Bürgerinnen und Bürgern für die Bahnstation Schnelldorf hinweisen. Die Forderung: Stundentakt für Schnelldorf in beide Richtungen, wurden im September 2014 von 1493 Personen unterstützt. Die Unterschriftenlisten wurden am 22.01.2015 an Innenminister Herrmann übergeben, dran wurde  nochmal erinnert.

Auf dem Weg zur Erreichung des Ziels – Stundentakt für Schnelldorf haben engagierte Bürger*innen der Initiative Reaktivierung Jetzt  im westlichen Landkreis Ansbach zusammen mit engagierten „Mitstreitern“ aus Baden-Württemberg auf gemeinsame Ziele verständigt. Daraus ergeben sich wichtige Mindestanforderungen bezüglich des Themas ÖPNV für den westlichen Landkreis Ansbach. Auch der Hinweis das es in Bayern nur  noch wenige Bahnstationen gibt, die nur im Abstand von zwei Stunden bedient werden, fehlte nicht.

Zudem wurde damals auf die geltenden „gleichwertigen Lebensbedingungen der Regionen“ hingewiesen. Vor dem Hintergrund ist klar, ein ÖPNV-Angebot im ländlichen Raum ist nicht gleichzusetzen mit dem benötigten Angebot, im Vergleich zu Städten wie Nürnberg oder München. Doch ein Mindestangebot muss es geben.

Bis in einigen Jahren die S-Bahn nach Crailsheim führt oder ein Stundentakt über verschiedene Zuggattungen eingerichtet wird, muss zumindest für die Hauptverkehrszeiten morgens, mittags und abends eine stündliche Anbindung des Bahnhalts in Schnelldorf erreicht werden.

Gerade für die Wirtschaft im westlichen Mittelfranken und in der Grenzregion ist es von zentraler Bedeutung, dass am sehr frühen Morgen eine Verbindung eingerichtet wird. So könnte man ab Schnelldorf rechtzeitig zu vormittäglichen Geschäftsterminen in die süddeutschen Ballungsräume bzw. zu den morgendlichen Abflügen an die Flughäfen Nürnberg und Stuttgart zu kommen.

Das Problem am späteren Abend aus verschiedenen Ballungsräumen wieder zurück nach Schnelldorf zu kommen ist noch sehr viel größer. Dies führt dazu, dass Geschäftsreisenden allein schon deshalb erst gar nicht mit der Bahn fahren bzw. den ÖPNV nutzen. Wir möchten Sie noch auf eine mögliche Lösungen für den Wegfall des 2-stündigen Regionalexpress Stuttgart – Nürnberg hinweisen.

Aktivitätszone unserer Initiative
Aktivitätszone unserer Initiative

Wenn der Regionalexpress (RE) Stuttgart / Nürnberg mit dem Start der S-Bahn nach Dombühl nicht mehr wie jetzt im Zweistundetakt bis Nürnberg verkehrt, sondern nur noch bis Crailsheim; sind folgende Konstellationen sinnvoll und gemäß unseren Recherchen wohl auch fahrplantechnisch machbar:

Szenario A 

Wenn zukünftig tatsächlich ein Intercity (IC) von Stuttgart nach Nürnberg nicht mehr nur im Zweistundetakt, sondern im Stundentakt verkehrt, wäre es sicherlich wohl die kostengünstigste Lösung wenn dieser dann wie bereits diskutiert auch in Schnelldorf hält und damit auf diesem Weg faktisch einen Stundentakt für den Bahnhof Schnelldorf ermöglicht.

Die Einbeziehung des privatwirtschaftlich betriebenen Intercity (IC) in den ÖPNV bzw. in den VGN, wird von Bürgerseite durchaus positiv gesehen. Dies jedoch nur unter der Bedingungen dass der Intercity dann ab Schnelldorf auch mit dem ganz normalen Nahverkehrsticket des VGN ohne Aufpreis benutzt werden kann.

Szenario B

Für den Fall dass der Intercity in Schnelldorf hält, aber wie bisher auch weiterhin „nur“ im Zweistundentakt verkehrt, würde dies entsprechend für Schnelldorf in etwa einen Zweistundentakt ergeben.

In diesem Fall bietet sich die Verlängerung der zukünftigen Regionalbahn (RE) Stuttgart / Crailsheim bis nach Ansbach als Übergangslösung an bis dann mittelfristig die S-Bahn nach Crailsheim fährt. Diese Verlängerung der Regionalbahn (RE) im Zweistundetakt bis nach Ansbach würde dann zusammen mit dem zweistündigen Halt des Intercity (IC) einen Stundentakt für Schnelldorf bringen und würde gleichzeitig Vorteile für die S-Bahn in Dombühl bzw. Ansbach bringen weil das zusätzliche Fahrgastpotential aus dem östlichen Baden-Württemberg und aus dem westlichen LK Ansbach optimal erschlossen wird.

Alternativ wäre auch denkbar den zweistündigen Schnelldorfer Intercity (IC)-Halt in einer Übergangslösung um eine zweistündige S-Bahn zu ergänzen, die nicht nur bis Dombühl sondern bis nach Crailsheim fährt und so Schnelldorf mit einbezieht. Damit sind ebenfalls die oben genannten Vorteile einer besseren Erschließung der Fahrgastpotentiale aus dem östlichen Baden-Württemberg und dem westlichen LK Ansbach für die S-Bahn erreichbar.

Gemäß unseren Informationen sollen solche Vereinbarungen mit dem S-Bahn Betreiber auch außerhalb der Ausschreibung eigenwirtschaftlich verhandelbar sein. Übergangslösungen bis zur Umsetzung der S-Bahn nach Crailsheim bzw. bis zu einem der Szenarien A oder B

Vorläufiger reduzierter Stundentakt auf der Schiene

Falls es in der Übergangsphase bis zu der Einführung der S-Bahn Nürnberg nach Crailsheim nicht möglich sein sollte einen vollständigen Stundentakt für Schnelldorf durch obige Vorschläge zu realisieren ist es zumindest dringend erforderlich einen übergangsmäßigen Stundentakt zumindest in den Hauptverkehrszeiten ( morgens, mittags und abends ) auf die Beine zu stellen. Sehr wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Möglichkeit zu schaffen dass man bei Abendterminen in Nürnberg oder Stuttgart etc. bzw. bei einer Ankunft am Abend im Flughafen Nürnberg oder Stuttgart noch mit dem ÖPNV bis nach Schnelldorf zurückzukommen.

Vorläufiger reduzierter Stundetakt durch Einbindung Bus-Anbindung an Dombühl

Im Falle dass so ein „reduzierter Bahn Stundentakt“ wenigstens für die Hauptverkehrszeiten für den Bahnhalt Schnelldorf aufgrund von irgendwelchen bürokratischen Vorschriften zum Start der S-Bahn nicht möglich sein sollte, ist es dringend erforderlich dass das Buskonzept für die S-Bahnanbindung Dombühl die West-Ost Anbindung von Seiten der Landesgrenze bzw. von Schnelldorf her mit berücksichtigt wird.

Offenes Treffen in Dombühl

Die Initiative Reaktivierung Jetzt! traf sich am 22.06.2016 zum offenen Treffen
in der Pizzeria La Dolce Vita da Toni, in der Bahnhofstrasse 45in Dombühl.
 
Hierbei ging es um den Stundentakt Schnelldorf, als auch um die Reaktivierung der Strecke Dinkelsbühl-DombühlLeider war die Anreise per Bahn zwar möglich, aber die Rückreise wegen des zu frühen Betriebsende nicht für alle zu machen. 

Pressemitteilung „Alle Karten auf den Tisch!“

Die Initiative Reaktivierung Jetzt hat sich bei ihrer Gründung vor fast 2 Jahren u.a. zum Ziel gesetzt die uns vorliegenden Informationen zur Bahnreaktivierung in die Öffentlichkeit zu tragen und allen Befürwortern der Bahnreaktivierung parteiunabhängig einen Diskussionsort zu bieten. Schon bei den ersten Treffen der Initiative in Dombühl wurde uns schnell klar, dass die Reaktivierung der Bahnstrecke Dinkelsbühl-Dombühl nicht isoliert betrachten werden kann.

Deshalb hat sich die Initiative auch um den Stundentakt Schnelldorf, die bessere Fernverkehrsanbindung von Ansbach und der Reaktivierung der Hesselbergbahn bemüht. Denn aus unserer Sicht hängen diese Themen sehr eng zusammen und deshalb kann sich Herr Henninger sicher sein das die Initiative „Reaktivierung-Jetzt“ das Thema Bahn über die Stadtgrenze von Dinkelsbühl hinaus analysiert hat und im Blick hat. 

Wie auch Herrn Henninger ist uns als Initiative bisher nicht bekannt, welche neuen Kenntnisse das geplante weitere Gutachten für 250.000 € bringen soll? Wir hoffen nicht, dass dieses Gutachten dazu führt, dass die Kosten der Projekt künstlich in die Höhe getrieben werden. Und die Kritiker sich damit bestätigt fühlen das die Reaktivierung zu teuer wird.

Wir sind davon überzeugt das man bereits morgen einen Personenverkehr durchführen könnte, denn wer in Bayern viel mit der Bahn unterwegs ist kennt einige Bahnstationen die in ähnlichen Zustand sind wie in Feuchtwangen.

Herrn Henninger regt an die vier Kommunen zu fragen, wir fragen uns nur: Welche Fragen Herr Henninger stellen will? 
Vor allem was die Brücken in Schopfloch und Kaltenbronn betrifft. Diese Brücken werden in regelmäßigen Abständen vom LfB – das ist der zuständige bayerische Ableger des Eisenbahnbundesamtes – überprüft. Der FW-Fraktionsmitgliedern ist mit Sicherheit bekannt, dass es bei den beiden Brücken vor allem um Probleme auf der Straßenseite her gibt.

Ob nun die Reaktivierung des Personenverkehrs kommt oder auch weiterhin nur Museumszüge und Güterzüge fahren, die Kosten für die Erhöhung der Durchfahrt bleiben immer beim Straßenbaulastträger  – sprich Stadt Feuchtwangen für Kaltenbronn und Landkreis Ansbach für die Schopflocher Brücke. Eine Reaktivierung des Personenverkehrs hätte vielleicht sogar den Vorteil, dass dann der Straßenbaulastträger eventuell nicht die gesamten Kosten alleine tragen muss. In diesem Fall gibt es hohe staatlichen Fördermaßnahmen von bis zu 90%.

Pressemitteilung – Informationsdefizit oder politische Spielereien?

Die Berichterstattung in der Fränkischen Landeszeitung über die Jahresversammlung der Freien Wähler im Landkreis Ansbach kommentiert vom 16.12.2015 die Initiative Reaktivierung Jetzt:

Gut erhaltene Strecke endlich reaktivieren.
Gut erhaltene Strecke endlich reaktivieren.

Zugegeben, nach der Bahnprivatisierung im Jahre 1994 ist das System Bahn in Deutschland nicht einfacher oder auch grundlegend besser geworden. Doch die von Hans Henninger zitierten Äußerungen zur Reaktivierung der Bahnstrecke Dinkelsbühl – Dombühl lösen bei unseren Mitgliedern Unverständnis und Kopfschütteln aus. Wie es scheint hat Herr Henninger ein erhebliches Informationsdefizit in Fragen des ÖPNV, bei Streckenreaktivierungen oder allgemein beim Fragen zur Eisenbahn oder zur Personenmobilität! Oder redet er absichtlich aus uns nicht nachvollziehbaren Gründen die Bahnreaktivierung schlecht? Vielleicht ist es eine Mischung aus beiden, wir möchten gerne einige seiner Behauptungen richtigstellen.

Vereinfacht halten wir Herrn Henninger entgegen: „Die Bahnstrecke kostet dem Landkreis Ansbach erst mal gar nichts! Im Gegenteil: Es werden 21,9 Mio. € in der Region investiert. Die Züge, die dann fahren, werden durch den Freistaat Bayern bezahlt.  Und die bayerische Staatsregierung hat sehr genau geprüft, ob dieses Geld hier sinnvoll eingesetzt wird.

Es gibt keine direkte Kostenbeteiligung. Im Gegenteil, aus der Reaktivierung des Personenverkehres kann sich eine Reduzierung der kreiseigenen Aufwendungen für den Busverkehr zwischen Dinkelsbühl-Schopfloch, Feuchtwangen und Ansbach ergeben.

Belastbare Tatsachen sind: Der Freistaat hat für die Strecke eine Bestellgarantie für 12 Jahre abgegeben. Die Bahnstrecke gehört momentan der DB Netz AG und ist bis 31.12.2015 an die Bayern Bahn aus Nördlingen verpachtet. Da die Strecke nicht mehr für den planmäßigen Reisezugverkehr beansprucht wurde, hat die Bayern Bahn dankenswerterweise die Strecke auf dem Standard für Museumsbahn- und Güterzug-Betrieb mit Ausgaben von weit über 100.000 € pro Jahr instandgehalten (Punktuelle Gleislagenregulierung durch Gleisstopfmaschine, manueller Vegetationsrückschnitt). Größere Ausgaben gab es am Bahnübergang in Feuchtwangen, B 25 bei Knittelsbach und beim Auswechseln der Schwellen auf der Brücke bei Deuenbach.

Die Kosten, um eine Museumsbahn auf den Stand einer leistungsfähigen Strecke für zuverlässigen und modernen Zugverkehr umzurüsten, wird laut Gutachten mit 21,9 Mio. € beziffert. Bei einer über dem Standard liegenden Ausstattung ist die Summe realistisch, könnte sich aber nach unseren Informationen um Einiges reduzieren lassen. Doch was ist mit der Verantwortung des Besitzers, der DB Netz AG, einer Tochter der DB AG?

Was vielen im Norden Landkreises vielleicht nicht bekannt ist: Die Strecke zwischen Dombühl und Dinkelsbühl wird seit 1985 ununterbrochen bis heute für Güterverkehr und Museumsbetrieb genutzt und kann daher wie gefordert gar nicht zu einem Fahrradweg umgewidmet werden. Dieser Zustand der Eisenbahninfrastruktur bleibt so lange bestehen, so lange es ein Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) gibt, welches die Strecke nutzen will. Dies ist durch ein Bundesgesetz geregelt.

Die von Hans Henninger bezifferten beizusteuernden Kosten für die Gemeinden Feuchtwangen, Dinkelsbühl, Schopfloch und Dombühl resultieren aus aktuellem Gesetz über die Kreuzung von Eisenbahn und Straßen (Eisenbahnkreuzungsgesetz). Die Kostenverteilung wird hier zu je einem Drittel vom Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU), dem Straßenaufwandsträger (Gemeinde, Kreis) und dem Bund bezahlt. Es ist staatlich geregelt, dass stets „die Sicherheit und die Abwicklung des Verkehrs unter Berücksichtigung der übersehbaren Verkehrsentwicklung“ gesichert sein muss. Unabhängig, ob künftig auf der Strecke wieder Personennahverkehr gefahren wird ist es nötig, die Strecke verkehrssicher zu halten. Für jede Kreis- und Gemeindestraße sind Unterhaltskosten zu entrichten, dies gilt auch für Schienenstrecken.

Neue Treibfahrzeuge statt alten Schienenbus

Neue Treibfahrzeuge statt alten Schienenbus

Zur Finanzierung der ermittelten 21,9 Mio. € Kosten für die Wiederinbetriebnahme für den Personennahverkehr ist folgendes festzuhalten: Wenn auf der Stecke Dinkelsbühl – Dombühl künftig endlich wieder ein ordentlicher und regelmäßiger Schienenpersonennahverkehr betrieben wird, zahlt aufgrund der abgegeben Bestellgarantie die Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) dem Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), wie zum Beispiel der Bayern Bahn Betriebsgesellschaft, für jeden gefahrenen Kilometer für gelieferte Personen-Transportdienstleistungen anteilig Regionalisierungsmittel etwa in Höhe von 10 bis 12 €/km. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) muss davon dem Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU), welches die jeweilige Bahnstrecke betreibt, eine Gebühr, das sogenannte Trassenentgelt in Höhe von 5,30 € pro Kilometer und Fahrt entrichten. Dieses Trassenentgelt dient dazu, die Investitionskosten und die Instandhaltung der Infrastruktur zu refinanzieren. Nach dem von der VGN vorgestellten Betriebskonzept ergeben sich daraus in 12 Betriebsjahren Trassenentgelteinnahmen von 19,7 Mio. €. Und kein Bahnkenner wird behaupten, dass es wahrscheinlich ist, dass die Bestellgartantie nach Ablauf der 12 Jahre nicht verlängert wird. Schließlich verbindet die neue Strecke die zwei einwohnerstärksten Gemeinden Dinkelsbühl und Feuchtwangen, des Landkreises mit dem Oberzentrum Ansbach.

Wir als Initiative treten dafür ein, dass künftig alle Verantwortlichen das System Bahn nicht isoliert aus ihre persönlichen Betroffenheit oder einer möglichen politischen Profilierung heraus als vielmehr aus der gemeinsamen Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürgern in Stadt und Landkreis betrachten. Wir wünschen uns, dass die beteiligten Akteure im Kreis die Reaktivierung als echte Chance werten und nicht durch unsachliche Äußerungen in der Öffentlichkeit Verwirrung stiften. Andere Kommunen sind nicht so unentschlossen und profitieren seit Jahren von reaktivierten Bahnstrecken. Und die positiven Effekte einer leistungsfähigen Schiene auf den Tourismus sollten alle Entscheidungsträger nicht aus den Augen verlieren. Kinderzeche oder Kreuzgangsspiele, alle könnten von einer Anbindung an das Schienennetz profitieren. Eine romantische Schiene auf einem Fahrradweg ist wohl nur schlecht nachvollziehbar. Und eines muss allen klar sein: Das Fernverkehrsangebot am Bahnhof Ansbach hängt direkt mit der Reaktivierung der Bahnstrecke Dinkelsbühl und Dombühl zusammen. Jeder Fernverkehrsbahnhof braucht ausreichenden Zulauf.

Diese gemeinsame Verantwortung ist genauso dringend erforderlich bezüglich der aktuellen Planungen, bzw. derzeit eher Nichtplanungen, des Schienenverkehrs von Dombühl in Richtung Baden-Württemberg. Gemäß diesen Planungen endet nämlich ab 2018 die S-Bahn von Nürnberg kommend in Dombühl anstatt, wie auch auf von vielen Stimmen aus Baden-Württemberg gefordert, bis Crailsheim zu fahren. Und der Regionalexpress aus Stuttgart endet nicht mehr wie bisher in Nürnberg sondern in Crailsheim. Einen grenzüberschreitenden öffentlichen Nahverkehr von Dombühl nach Crailsheim per Bahn wird es gemäß diesem derzeitigen Planungsstand nicht mehr geben. Und Schnelldorf das seit der Wiederinbetriebnahme große Zuwächse bei den Bahnbenützern verbuchen konnte, könnte wieder vom Schienenverkehr abgekoppelt werden. Das wäre eine Posse der traurigsten Art.